Viehtrieb von der Sommerweide

Mit dem Ende des Sommers wird es auch für die quasi wild auf den Sommerweiden lebenden Rinder Zeit, zurück nach Hause zu kommen.

Wenn die Ranch direkt an die Prärie, auf der sie grasen, grenzt, ist das aufwendig, aber nicht zu komplex. Wenn die Ranch jedoch gute dreißig, vierzig Kilometer entfernt von der Weide, und der schnellste Weg dorthin der Highway ist, dann wird die ganze Sache schon etwas komplizierter.

Denn neben Leuten, die die Rinder in einer Herde zusammentreiben, braucht es auch Fahrer für den Vieh-Transporter und einen mobilen Sammel-Korral, in dem die Rinder kurzfristig auf engerem Raum gehalten werden können, ehe sie abtransportiert werden. Und der Verkehr muss natürlich auch im Auge behalten werden.

Rancher unterstützen sich gegenseitig, wo sie können, und so kamen wir problemlos an Eisengitter für einen temporären Korral - den wir bei strömendem Regen auf einem schlammigen Hang mit einem Traktor aufbauten. Trotz des Wetters ging alles jedoch erstaunlich flüssig von Hand. Leah und Amber trieben auf Pferd und Pony die Kühe zusammen, der Rest stoppte den Verkehr über den Highway und stellte sich in Reihe auf beiden Seiten der Rinder auf, damit sie ohne Ausbrecher auf die andere Seite in den Korral liefen.

Und dann schleusten wir die Rinder in kleinen Gruppen von maximal 15 Rindern in den Transporter und schickten sie auf die Reise nach Hause. Mit Be- und Entladen dauerte eine Tour etwas über eine Stunde, und ich war Teil der Gruppe, die in der Zwischenzeit beim Korral blieben, um die Rinder davon abzuhalten, nach Schwachstellen zum Ausbrechen zu suchen.

Für die gesamte Herde brauchten wir sieben Touren - und mittlerweile wird es immer früher dunkel, sodass schon nach etwas mehr als der Hälfte der Arbeit das Tageslicht einen Rückzieher machte. Da wir wussten, dass wir mit den Fahrten und Aufräumen (nicht Abbauen, das würde am nächsten Tag folgen) nicht zum Kochen kommen würden, wurde kurzerhand für alle Helfer Chinesisches Take-Away bestellt und im warmen Truck mit Blick auf die Herde verzehrt.

Da wir Helfer bei der Herde in den Wartezeiten auf den Transporter nicht wirklich viel machen konnten, verbrachten wir die Zeit damit, gemeinsam Spiele zu spielen und hatten so trotz des Wetters doch eine sehr schöne Zeit gemeinsam. Es tat dennoch gut, am Ende nach getaner Arbeit zurück nach Hause zu kommen und dort müde aber zufrieden ins Bett zu fallen.

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