Saskatchewans Pflanzenwelt
Pflanzen der Prärie
Die Prärie ist ein sehr ursprünglicher Lebensraum, offene Steppenlandschaft mit kalten, harten Wintern und heißen, trockenen Sommern. Dieses Klima spiegelt auch die Pflanzenwelt wieder. Verschiedene Grassorten, Wüsten-Beifuß und kleine Kakteen prägen das Bild der Region um La Reata.
George, der selbst auch sehr Pflanzen-interessiert ist, nimmt für seinen Teil Prärie (das Land um die Ranch herum gehört ihm), an einem Prärie-Erhaltungs-Projekt teil, und ist offiziell ein “Prairie Steward of Saskatchewan”. Auch ist er Teil des “Rare Plant Rescue”-Projekts der Stewards of Saskatchewan, was heißt, dass er entweder aktiv seltene Pflanzen besitzt und sich darum kümmert oder ursprünglichen Lebensraum seltener Pflanzen, in dem sie weiterhin natürlich vorkommen können.
Die Prärie, die zur Ranch gehört, sieht heute noch so aus, wie sie wohl schon vor tausenden von Jahren gewesen ist, nur das statt wilder Bisonherden nun halbwilde Rinder der Ranch über die Ebene ziehen.
Im Sommer ist es eine sehr braune Landschaft, aber nach nur einem kräftigen Regen verwandelt sich die Prärie in ein grünes Meer, und auch in den heißen Tagen kann man an versteckten Orten wunderschön blühende Wildblumen finden.
Saskatchewans Lieblinge
Die Provinz-Blume Saskatchewans ist die Prärie-Lilie, von denen George auch einige auf der Hauptranch wachsen hat. Wild kommt sie nur noch sehr selten vor, aber die domestizierte Variante ist wahrscheinlich eine der schönsten Blumen, die ich je gesehen habe - mit der typischen Lilien-Blütenform, aber in einem intensiven Orange mit lauter kleinen schwarzen und dunkelbraunen Flecken (siehe Bild zum Post). Sie kann fast einen Meter hoch werden und ist mehrjährig - die wilde Variante ist deutlich kürzer, wobei ich davon noch keine auf der Ranch gesehen habe (was nicht heißt, dass es sie auf La Reata nicht gibt).
Die andere Pflanze, auf die die Bevölkerung Saskatchewans besonders stolz ist, ist die Felsenbirne, hier eher als Saskatoon-Beere bekannt (die Stadt Saskatoon wurde nach ihr benannt). Im Camp stehen einige wildwachsende Büsche dieses Strauchs, und die Früchte wurden kurz nach meiner Ankunft in Kanada reif - was großes Glück für mich war, denn anscheinend tragen die Büsche nicht jedes Jahr Beeren, sondern nur, wenn sie die richtige Menge an Sonne und Regen bekommen. Und ihr Geschmack ist unbeschreiblich - sie erinnert an verschiedene Beeren und Früchte zugleich, und schmeckt doch ganz anders als jede andere Frucht, die ich bisher probiert habe.
Der Name Saskatoon-Beere geht übrigens auf den Namen zurück, den die Cree der Pflanze gegeben haben (misâskwatômina), und die Beeren sind eine der traditionellen Zutaten zu Pemmikan, dem indianischen Trockenfleisch-Reiseproviant.
Natürlich gibt es noch weitere Pflanzen, die das Bild der Region prägen - andere Baumsorten als die, die ich aus Europa gewohnt bin, oder amerikanische Varianten von Blumen, die ihren europäischen Verwandten nur entfernt ähnlich sehen, aber ich kenne mich nicht gut genug mit Gewächsen aus um das vernünftig bewerten zu können - und am Ende genieße ich doch einfach den Anblick einiger hübscher Blumen.
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