Die ersten Abschiede

Für so lange Zeit hat dieser Augenblick so weit in der Zukunft gelegen. Und dann blinzelt man einmal und muss plötzlich einigen der Menschen, die man im Laufe eines Jahres lieb gewonnen hat, auf unbestimmte Zeit Lebewohl sagen.

In meinem Fall handelt es sich bei diesen Menschen um meine Freunde aus dem Baranta-Training und meinen Teehaus-Leute. Beide werde ich - zum größten Teil - nicht mehr treffen können, da unsere Urlaube überlappend sind.

Und so gehe ich mit meinen Baranta-Leuten am Freitag Abend nach dem Training noch gemeinsam Burger- und Eisessen, ein bisschen durch Székesfehérvár schlendern und schließlich in einer versteckten Cocktailbar noch etwas trinken und Csocsó (Tischkicker) spielen. Ein paar andere Gäste fordern uns nach einer Weile zu einem Turnier heraus, das wir mit Bravour für uns entscheiden können. Doch mit dem letzten Bus trennen sich unsere Wege schließlich, und mit einer letzten Umarmung fahren wir in verschiedene Richtungen davon.

Das letzte Teehaus halte ich nur eine halbe Woche später, wie gewohnt am Dienstagabend. Aufgrund eines anderen Events müssen wir es ins Camp verlegen, was aber keinen der Anwesenden in irgendeiner Weise zu stören scheint - gegen die Mücken haben wir Räucherspiralen, gegen den Hunger Chips und Aprikosen frisch aus dem Garten. Und als Dank für das Organisieren dieses wöchentlichen Treffpunkts bekomme ich von meinen Teehaus-Leuten einen Früchte-und-Naschereien-Fresskorb und einen unheimlich lieben Abschiedsbrief.

Es fühlt sich so surreal an, von diesen Leuten Abschied zu nehmen - und so langsam wächst auch mein Bewusstsein, dass mein Jahr hier in Ungarn zuende geht.

Und so kann ich nur hoffen, dass es sich bei diesen Abschieden nicht um ein Lebewohl, sondern tatsächlich um ein Auf Wiedersehen handelt.

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