Von Krabbeltieren

Keine Ruhe

Es ist mir schon am ersten Abend aufgefallen, dass es hier draußen auf dem Land niemals still ist. Kaum erlischt der letzte Konversationsfetzen und man starrt gemütlich ins Lagerfeuer zwischen den Jurtas wird einem klar, wie viel Leben einen doch umgibt.

Die Grillen zirpen laut und deutlich und aus jeder Richtung. Die Vögel sinden in den Morgenstunden, Hunde bellen wann immer man durch’s Dorf fährt. Ab und an wiehern die Pferde.

Das Zirpen kannte ich schon aus verschiedenen Urlauben. Manchmal auch von den ruhigen Abendstunden im Sommer auf der Terrasse. Die konstante Nähe der Pferde ist ungewohnt, aber großartig.

Was ich mir nicht in meinen wildesten Träumen vorgestellt habe, ist jedoch die Anzahl der Spinnen.

Nicht weil ich es nicht wollte. Es ist mir einfach nicht in den Sinn gekommen.

Bisher sind mir noch keine großen Exemplare unter die Augen gekommen. Aber es vergeht kaum ein Tag an dem ich nicht ein neues Fadengewebe in meinem Apartment finde. Und auch wenn mir die ersten paar Tage jedesmal ein kalter Schauer den Rücken heruntergelaufen ist, ist es mittlerweile… okay. Erträglich.

Ich glaube, wenn ich eines aus diesem Jahr werde mitnehmen können, dann ist es, dass ich meine Angst vor Spinnen überwinde. Vielleicht nicht komplett, und der Ekel wird wahrscheinlich bleiben, aber genug um damit klarzukommen.

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