Reisen in Zeiten von Corona
Reisen vor und während Corona
Corona hat das Reiseverhalten, und die Reisemöglichkeiten, weltweit extrem geändert und eingeschränkt. Statt einfach wild drauflos zu fahren, überlegt man sich jetzt lieber zwei- oder dreimal, ob die geplante Tour tatsächlich notwendig und sicher durchführbar ist.
Doch diese neuentdeckte Vorsicht beim Reisen hat auch ihre Vorteile.
Nicht nur ist der reduzierte Verkehr auf Luft, Land und Wasser gut für die Umwelt und eine Lärmentlastung für viele obendrein, die stark zurückgegangenen Zahlen an Reisenden bedeuten auch, dass Reisen deutlich komfortabler, und mancherorts auch schneller ist.
Natürlich leiden viele Branchen massiv unter den zurückgegangenen Zahlen und Einschränkungen, aber ich kann nicht leugnen, dass ich die Leere in den sonst so geschäftigen Flughäfen sehr genossen habe.
Kaum bis keine Schlangen an Schaltern, Check-in und Security. Sitzplätze im Wartebereich, ohne Nachbarn. Ganze Sitzreihen im Flugzeug für eine Person allein. Sogar das Flughafen-Internet funktioniert mit einem Mal ohne Probleme.
Aber irgendwo tut es auch weh, einen sonst so geschäftigen Ort so leer zu sehen.
Vorbereitung ist das A und O
Das, was mir beim Reisen in der aktuellen Zeit besonders aufgefallen ist, ist, dass Vorbereitung unheimlich wichtig ist - noch wichtiger als es normalerweise schon sein sollte.
Man wird überall nach dem Grund der Reise gefragt (in meinem Fall, Arbeiten in Kanada), manchmal auch nach entsprechenden Papieren (meinem Einreisebrief der International Experience Canada), die beweisen, dass man ein Recht darauf hat, in das gewünschte Land einzureisen. Auch im Falle einer Zwischenlandung in einem anderen Land muss man vorweisen können, dass man in diesem Land überhaupt landen darf - diese Personen werden direkt nach Aussteigen aus dem Flieger von den anderen Passagien getrennt und separat weggeleitet.
Das Tragen von Mund-Nasen-Schutzen ist im gesamten Flughafenbereich und auch während des Fluges obligatorisch, und da keine offenen Getränke mehr ausgegeben werden dürfen, sollte man am besten eine leere Flasche mitnehmen, und sie nach Passieren der Sicherheitskontrolle einfach mit Leitungswasser füllen. Genauso wird wärmstens empfohlen, Desinfektionsmittel mit sich zu führen.
Mit so wenig Leuten nimmt sich das Personal Zeit für einen, und Zeit, alles zu kontrollieren, was sie für wichtig halten - auch, ob man Symptome für COVID-19 zeigt, wie zum Beispiel Fieber und Husten.
Viele Länder fordern auch eine zweiwöchige Quarantäne nach Einreise, und man muss entsprechende Pläne dafür auch parat haben und vorweisen können - inklusive der Adresse, an der man sich aufhält, und Kontaktmöglichkeiten.
Das Beste, was man tun kann, wenn man in dieser Zeit reist ist, sich so gut wie möglich vorab zu informieren, was von einem erwartet wird - in Deutschland bietet das Auswärtige Amt viele wichtige Informationen an, in Kanada kann man diese Informationen auf der offiziellen Regierungsseite finden. Ich selbst habe in Kanada bei drei verschiedenen Stellen angerufen, um mehr Informationen herauszufinden - und wenn sie selber die Fragen nicht beantworten können, können sie zumindest in den meisten Fällen eine Nummer nennen, an die man sich vielleicht noch wenden kann.
Die viele Vorbereitung mag anstrengend sein, aber es fühlt sich unheimlich gut an, wenn man am Flughafen und beim Einreisezentrum alle Papiere vorlegen und alle Fragen souverän beantworten kann - und schlussendlich mit Arbeitserlaubnis ins Land gelassen wird.
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