Abschlussreise III - Warschau

Von der ehemaligen Hauptstadt Polens geht es nun weiter zur aktuellen Hauptstadt - Warschau. Dort besuche ich eine weitere Freundin und erhole mich nebenbei von meinem Tattoo.

Mittwoch - Der Goldene Bus

Auch von Kraków ist es wieder eine etwas über vierstündige Reise mit dem Bus zu meinem nächsten Ziel. In Warschau treffe ich mich mit einer Freundin, die in der polnischen Hauptstadt studiert, dank Semesterferien jetzt aber die Zeit hat, mir auch die Stadt zu zeigen.

Die Tatsache, dass ich in einem goldenen statt einem der grünen Reisebusse unterwegs war, amüsiert uns beide sehr. Bei meiner Ankunft geht es schon auf den späten Nachmittag zu, und statt einer Runde durch Warschau ziehen wir uns direkt in ihr Apartment zurück und nisten uns für die nächsten Tage dort ein.

Donnerstag - Schwerter und die alten Meister

Am Donnerstag ist in Warschau das Museum der nationalen Militärgeschichte kostenfrei zugänglich, und da meine Faszination mit mittelalterlichen Waffen kein Geheimnis ist, verbringen wir den Nachmittag vor allem dort, zwischen Rüstungen mit Schnurrbart, elegant gravierten Schusswaffen, gefährlich aussehenden Phalanx-Waffen und einer Sammlung internationaler Waffen, von Kriegsbumerang über indische Pata-Schwerter bis zum chinesischen Da Dao.

Anschließend geht es noch zum nationalen Kunstmuseum, das nicht nur Bilder polnischer Künstler ausstellt, sondern auch die einiger internationaler Meister. Von einfachen Portraits über romantische Landschaften bis hin zu abstrakten Kompositionen ist alles zu finden - und wir versinken in Diskussionen über mögliche Bedeutungen und lustige Details, die wir in den Bildern entdecken.

Freitag - Der Königliche Garten

Eine wunderschöne öffentliche Parkanlage in Warschau ist der Łazienki-Park, der grüne Natur mit klassischen Gebäuden und friedvollen Spaziergängen verbindet. Über die gesamte Parkanlage verteilt gibt es verschiedene Gebäude, Museen und Ausstellungen, die Freitags kostenfrei besucht werden können.

Dazu zählt eine Skulpturengalerie in der alten Orangerie, der Łazienki-Palast in der Mitte des Parks und das Jagd- und Reitereimuseum. Neben all diesen Gebäuden sieht man auch überall Wildtiere über die Wiesen und Wege huschen - Eichhörnchen, Nebelkrähen, aber auch ein Pfau laden zum Beobachten und Fotografieren ein.

Nachdem die Mücken aus ihren Verstecken kommen und die Sonne sich langsam hinter dem Horizont zurückzieht, gehen wir noch die Altstadt von Warschau besuchen und dort auch zu Abend essen, ehe es zurück zum Apartment zum Schlafen geht.

Samstag - Das Polnische Versailles

Meinen letzten vollen Tag in Polen verbringen wir in Wilanów, einem Stadtteil von Warschau, der in einer großen Parkanlage den barocken Wilanów-Palast enthält - teilweise im zweiten Weltkrieg zerstört, aber im Originalstil wieder aufgebaut und nun Museum für das Leben der Königsfamilie und deren Vermächtnis.

Vor dem Besuch des Palasts selbst wandern wir allerdings für eine Weile durch den Park, da im Museum nur eine begrenzte Anzahl an Besuchern erlaubt ist und wir eine gewisse Wartezeit überwinden müssen, eher wir eingelassen werden.

Der Park ist lichter als Łazienki und fühlt sich auch im Charakter persönlicher an als der offene Park im Stadtzentrum. Aufgrund von Renovierungsarbeiten sind allerdings nicht alle Areale begehbar, und auch im Museum sind manche Teile dem Publikumsverkehr unzugänglich.

Da wir allerdings etwas früher zurück sein wollen als die vorherigen Tage, passt uns das ganz gut - und so machen wir uns noch einen gemütlichen letzten Abend, mit frischem Obst, Popkorn und einem guten Film, ehe ich mich früh am nächsten Morgen auf die zwölfstündige Busfahrt zurück nach Budapest begebe.

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