Midterm-Training

Wiedersehen in Visegrád

Schon beim Ende des On-Arrival-Trainings haben wir Freiwilligen uns auf diese Woche gefreut - denn auf dem Midterm-Training vom 26. bis 29. März sind wir endlich wieder (fast) vollständig vereint.

Und dieses Mal geht es statt zum Schlafgebäude der Central European University in Budapest in ein Wellness-Hotel in Visegrád, einem kleinen Städchen an der Donau, knapp zwei Stunden nördlich von Budapest.

Schon im Voraus laufen die Absprachen in den verschiedenen WhatsApp- und Facebookgruppen heiß - wer nimmt welchen Bus, mit wem kann man sich schon vorher treffen um gemeinsam anzureisen, hat jemand noch zusätzliche Informationen über das Hotel gefunden? - aber pünktlich am Dienstagmorgen sind alle Fragen geklärt und die Reise beginnt.

Erster Tag: Alte Freunde und neue Gesichter

Der erste Tag ist vor allem einem allgemeinen Rückblick und Wieder-Zusammenkommen gewidmet. Drei Leute aus unserer On-Arrival-Gruppe fehlen, zwei haben ihr Projekt abgebrochen und eine hatte ein kürzeres Projekt und ihr Midterm-Training ein paar Wochen zuvor. Dafür haben wir aber auch zwei Neulinge dazubekommen, die zu Beginn ein wenig unsicher wirken, aber innerhalb kürzester Zeit in unsere Gruppe integriert werden.

Das Wetter ist fantastisch und unser Konferenzsaal liegt direkt neben dem Garten, weswegen wir Sitzung am Nachmittag kurzerhand nach draußen verlegen. Es fühlt sich an, als sei kaum Zeit vergangen zwischen dem On-Arrival-Training und dem Midterm-Training, und doch haben wir uns alle ein wenig verändert.

Kaum ist die Arbeit des Tages getan, sammeln wir uns erneut, zum Reden, zum Kartenspielen - einfach, die Gesellschaft der anderen Freiwilligen zu genießen - im Wellness-Bereich des Hotels. Keiner denkt daran, dass der ganze Trubel in ein paar Tagen wieder vorbei sein wird.

Zweiter Tag: Baumkuscheln und Königinnen-Krönung

Der zweite Tag ist thematisch dem Motivations-Neustart gewidmet, und wir starten direkt mit einer seltsamen Aufgabe - in Gruppen von 9 Personen sollen wir einen Baum finden, der uns vorher gezeigt wird, und zwar mit Augenbinde! Das wird zu einem größeren Abenteuer als erwartet und endet damit, dass wir am Ende gemeinsam lachend unseren Baum umarmen.

Als Fazit für diese Aufgabe kommen wir aber gemeinsam darauf, dass diese Tour als Metapher für unser gesamtes Projekt gesehen werden kann: Der Baum - das Ziel - wird uns am Anfang gezeigt, aber der Weg dahin geht blind über Stolpersteine, gegen Wände und manchmal auch durch Gestrüpp. Am Ende erreicht man das Ziel dann aber doch, trotzdem wird jeder einzelne aus der Gruppe dafür benötigt.

Statt des gewöhnlichen Abendessens gibt es am zweiten Tag einen Kulturabend - es geht in die untere Festungsanlage von Visegrád, in der der Ritterorden St. Georg ihre Waffenschau und ein kleines Turnier macht. Eine aus unserer Gruppe hat Geburtstag und wird kurzerhand zur Königin gekrönt - inklusive Krone und rotem Samtumhang.

Zum Abschluss gibt es dann noch ein Rittermal mit Musik und lustigen Gewändern.

Dritter Tag: Selbstfürsorge im Swimming-Pool

Am dritten Tag geht es vor allem um Team-Dynamiken, Konflikte und Lösungen. Wir sprechen darüber, welche Phasen man beim Teambildungsprozess findet, welche Konflikte während eines EFDs auftreten können und wie man diese Konflikte möglicherweise angehen kann, um sie zu lösen. Es ist ein eher nachdenklicher Vormittag, denn wir alle haben schon den ein oder anderen Konflikt in unserem Projekt gehabt, auf den wir zurückblicken können.

Die Stimmung steigt jedoch schlagartig wieder, als unsere Teamleiter uns kleine Grüppchen formen lassen und diesen Grüppchen dann jeweils einen Briefumschlaf in die Hand drücken - denn diese Umschläge beinhalteten beim On-Arrival-Training das Infopaket zur Stadtralley.

Auch hier haben wir wieder eine Karte der Stadt bekommen und eine Liste mit Aufgaben, von denen wir so viele wie möglich erledigen sollen - aufgeteilt in die Kategorien Selbstfürsorge, Rückblick und Erkundung.

Wir als Gruppe entscheiden uns dazu, den Tag eher ruhig zu nehmen, statt einen ausgiebige Erkundung der Gegend zu machen, unterhalten uns bei einem Spaziergang entlang der Donau über alles mögliche aus unseren Projekten und über unsere Zukunftspläne und gehen zum Abschluss des Tages nochmal für etwa eine Stunde in den Wellnessbereich, der abends leider geschlossen ist.

Da es schon der letzte Abend des Trainings ist, sammelt sich die ganze Gruppe nach dem Abendessen im Konferenzsaal, wo wir bis tief in die Nacht Karaoke singen, Kartenspiele spielen und das Training gemeinsam ausklingen lassen.

Vierter Tag: Abschiednehmen

An diesem letzten Morgen sind alle ein wenig verschlafen, waren wir doch nicht nur lange wach sondern mussten auch noch packen, da Auschecken vor 10 Uhr passieren muss. Die Stimmung ist entspannt, wenn auch etwas ruhiger als die vergangenen Tage.

Bevor darüber nachdedacht werden kann, dass heute der letzte Tag ist, üben wir uns in Gesprächsführung - wie kann man einer anderen Person in produktiven Gesprächen bei der Lösung eines Problems helfen? In Paaren verteilen wir uns auf dem Gelände, um über etwas zu reden, das uns auf dem Herzen liegt und zu dem wir noch keine Lösung gefunden haben, und können anschließend alle sagen, dass wir der Lösung ein Stückchen näher gekommen sind.

Zum Abschluss reden wir noch über unsere Pläne für die Zukunft und darüber, was wir hoffen, aus unseren EFDs mitnehmen zu können.

Und dann ist das Training auch schon wieder vorbei.

Wir verbringen den Rest des Tages noch gemeinsam in Visegrád, zu faul, den Berg zum Schloss hochzuwandern, und ziehen später, in schon deutlich geschrumpfter Runde, weiter nach Szentendre.

Und zumindest ein paar von uns werden sich am Wochenende in Budapest noch einmal treffen.

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