Ein kleines Jubiläum

Zum fast halbjährigen Aufenthalt hier in Ungarn und dem 50. Blogbeitrag dachte ich, dass ich einfach mal ein paar Fragen beantworte, die mir immer wieder von Leuten gestellt werden.

Wie ist denn eigentlich so das Wetter?

Nach den ersten paar Wochen hätte ich gesagt, nicht anders als in Deutschland auch. Ab und an scheint die Sonne, es regnet hin und wieder und die Temperaturen sind auch nicht sooo verschieden. Dann hatten wir den ersten Frost im September (vielleicht erinnert sich der ein oder andere an den Blogbeitrag dazu zurück) und dann den gesamten Oktober praktisch frostfrei.

Mittlerweile würde ich immer noch sagen, dass es nicht so verschieden von Deutschland ist, wie ich (und viele andere, anscheinend) es erwartet habe.

Was jedoch definitiv auffällt, ist, dass es deutlich windiger ist als in Deutschland. Wir haben sehr viel Sonnenschein, auch jetzt im Winter, sehr viel Frost und angenehm viel Schnee, aber vor allem Wind. Das ist wahrscheinlich der größte Unterschied, den ich zum Wetter in Deutschland feststellen kann.

Was genau machst du eigentlich den ganzen Tag?

Das ist tatsächlich nicht ganz einfach zu beschreiben - es hängt einerseits vom Tag ab und andererseits von dem, was in der nächsten Zeit geplant ist. Da es derzeit Winter ist und wir im Camp keinen Besuch haben, ist es aktuell etwas ruhiger.

Was grundsätzlich jedoch zu meinem Tagesablauf gehört, ist das morgendliche und abendliche Füttern der Pferde, Donnerstags meine Handarbeits-Stunden und Mittwochs und Freitags Baranta-Training. Hin und wieder schaue ich auch bei Sebastian in der Schule vorbei.

Jetzt im Winter versuche ich mich auch verstärkt aufs Ungarisch-Lernen zu konzentrieren, besonders, wenn das Wetter einen Aufenthalt draußen eher unangenehm macht - und das Schreiben des Blogs nimmt auch einiges an Zeit in Anspruch.

Und? Geht’s dir da drüben noch gut?

Mir geht es prima, ja! Ich fühle mich echt wohl hier, und es ist schön, mal für eine Weile nicht über Prüfungen und Klausuren stressen zu müssen.

Was mir jedoch ab und an fehlt, ist ein bisschen Gesellschaft. Ich bin recht viel allein, da wir bisher keinen weiteren Freiwilligen haben (aus verschiedenen Gründen). Das sollte sich aber hoffentlich bald ändern.

Ansonsten genieße ich meinen Aufenthalt hier wirklich sehr.

Vermisst du dein Zuhause denn nicht?

Nicht wirklich, nein. Natürlich gibt es Dinge, die ich hier in Ungarn auch gerne hätte (mein Akkordeon oder mein Schwert, zum Beispiel), aber ich habe hier so viele neue und interessante Eindrücke um mich herum, dass ich eigentlich keine Zeit habe, etwas groß zu vermissen. Und dank des Internets ist es ja auch nicht so schwer, mit dem Rest der Welt in Kontakt zu bleiben.

Was ebenfalls hilft ist, dass ich weiß, dass diese - ich nenne es mal Trennung - nicht von Dauer ist. Mein Aufenthalt hier in Ungarn ist zeitlich begrenzt, und in Deutschland habe ich ein Heim, Freunde und eine Familie, zu der ich zurückkehren werde. Damit ist das nicht aus der Welt, sondern nur temporär nicht erreichbar. Das macht, in meinen Augen, einen großen Unterschied.

Kommst du zwischendurch denn mal zurück?

Nein. Ich habe schon vor meiner Abreise gesagt, dass ich von Ungarn und seiner Kultur so viel wie möglich erleben möchte - und dazu gehören insbesondere die wichtigen Feiertage, die man sonst traditionell mit der Familie verbringen würde. Vielleicht gibt es im Laufe des Jahres noch ein Konzert, das mich zurück in die Gegend lockt, aber Heimaturlaub ist nicht geplant.

So kann man also sagen: Wer mich in meiner Zeit in Ungarn sehen möchte, der sollte selbst vorbeikommen. Einen Besuch ist Ungarn auf jeden Fall wert.

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