Der Start ins Neue Jahr

Internationale Silvestertraditionen

Zwischen Weihnachten und Neujahr hatte ich Besuch von Paula, eine andere Freiwillige aus Deutschland, die ihren EFD in der Nähe des Balaton macht. Sie sagte mir, dass sie für Silvester nach Budapest gehen würde, zu Freiwilligen, die sie auf ihrem On-Arrival-Training kennengelernt hatte, und lud mich ein, mit ihnen zu feiern.

Da ich für Silvester keine sonstigen Pläne hatte, sagte ich gerne zu.

So reisten wir also am Nachmittag des letzten Tages von 2018 gemeinsam nach Budapest und streunten ein paar Stunden durch die Straßen, staunten über Menschenmassen, die sich zum Jahreswechsel hier versammelt hatten und amüsierten uns über die ungarischen Silvestertraditionen.

Anstatt große Feuerwerke zu zünden, verkleiden sich die Ungarn zum Jahreswechsel, mit bunten Perücken, leuchtenden Haarreifen mit Hörnern und mehr. Außerdem sind überall kleine Tröten erhältlich, die die Lautstärke in der Stadt schon vor Sonnenuntergang deutlich erhöhen.

Am frühen Abend machten Paula und ich uns schließlich auf zu ihren Bekannten, ein Spanier und eine Italienerin, die auf der Budaer Seite, fast gegenüber des Parlaments ihr Apartment hatten. Kurz nach uns traf noch eine weitere Italienerin ein, und dann ging es ans letzte Essen des Jahres: ein Kolumbianischer Salat, Gemüsereis, Linsen (damit man im neuen Jahr viel Geld bekommt) und kleine Gemüsebällchen.

Nach dem Essen (bei dem es schon eine ganze Reihe an Witzen zum Thema “Das ist so viel, das reicht bis zum Ende des Jahres” gab) und einer kleinen Rast, in der sich die beiden Italienerinnen etwas schickmachten, gingen wir dann zu weiteren Freiwilligen auf der Pest-Seite, mit denen wir schließlich den Jahreswechsel verbringen würden. Die Straßen waren noch voller als zur Mittagszeit, und die relative Stille in der Wohnung unserer Gastgeber eine willkommene Abwechslung vom vielen Getute.

Die meisten der anderen Freiwilligen kamen aus Österreich, aber es waren auch zwei Französinnen und drei Brasilianerinnen da.

Und Partys mit Brasilianern feiern ist ein Erlebnis in sich.

Sie sind laut, fröhlich, werden von Musik magisch angezogen und verbreiten eine fast schon aufgekratzte gute Laune.

Bis Paula und ich die Brasilianer getroffen haben, hat sich das “Das Jahr ist fast vorbei”-Gefühl überhaupt nicht eingesetzt. Aber als wir dann gemeinsam zum Parlament gegangen sind, um das neue Jahr am Ufer der Donau einzuleiten, da war es die wilde Aufregung der Brasilianerinnen, die mich in die Feierlaune versetzte.

Lustigerweise fanden wir an der Stelle, an der wir auf den Countdown warteten, noch zwei weitere Brasilianer, die nach dem Jahreswechsel auch ihre Trauben mit uns teilten - jeder bekam sieben Trauben, um sich im neuen Jahr Glück, Gesundheit, Geld und gute Laune zu sichern.

Wir feierten noch ein bisschen länger, trafen unterwegs noch ein paar Japaner und ein Mädchen aus Sri Lanka, und ich machte mich schließlich in den frühen Morgenstunden auf den Weg zurück nach Vereb, das ich mit der aufgehenden Sonne dann auch erreichte.

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