Traditionelle Handarbeiten
Gut Ding will Weile haben
Schon während des Youth Exchanges im August kam die Idee auf - ich war neugierig auf all die verschiedenen Handarbeitstechniken, die Ica (gesprochen: Itza) beherrscht, und Ica fand es super, jemanden zu haben mit dem sie ein bisschen Englisch üben konnte.
Dennoch hat es bis November gedauert, bis wir tatsächlich einen Termin gefunden haben, der für uns beide passt. Dass es im Winter weniger im Camp zu erledigen gibt spielt dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle.
So bin ich jetzt jeden Dienstag Nachmittag für ein paar Stunden in Kápolnásnyék und probiere verschiedene Handarbeiten aus.
Englisch und Ungarisch
Ica und ich haben beide dasselbe Problem, allerdings in verschiedenen Sprachen. Sie kennt eine ganze Menge englischer Begriffe und kann Dinge richtig benennen, hat allerdings nie wirklich gelernt, daraus Sätze zu formen und normale Konversationen zu führen.
Ich kann mittlerweile auch schon ein paar Worte Ungarisch, aber meine Lernprogramme helfen mir nicht wirklich dabei, Konversationen zu lernen - abgesehen von den typischen Floskeln.
Daher hilft uns die Gesellschaft des jeweils anderen, ein bisschen mehr über den Aufbau und das Verwenden von Sätzen in Konversationen in der anderen Sprache zu lernen.
Flechten, Weben, Nähen
Ica hat einen eigenen Workshop, in dem wir in Ruhe arbeiten können, ausgestattet mit Werkbänken, allen möglichen Arten an Werkzeug und Hilfsmitteln, Materialien und Literatur über die verschiedenen Handarbeitstechniken.
Die ersten Wochen haben wir jede Woche an etwas anderem gearbeitet - Weben von Hand, Bänder flechten mit mehr als drei Bändern, solche Sachen.
Jetzt, kurz vor Weihnachten, haben wir ein etwas größeres Projekt angefangen - wir nähen eine ungarische Wintermütze aus Fell und Leder. Und das ist deutlich mehr Arbeit als man im ersten Moment erwarten würde. Wahrscheinlich würde es mit einer Nähmaschine schneller gehen, aber ich möchte ja __Hand__arbeit lernen, also nähen wir auch die Mütze von Hand.
Ich habe schon einige interessante Tricks gelernt, die ich hoffentlich auch irgendwann anwenden kann, wenn ich wieder aus Ungarn zurück bin - und ich bin schon sehr gespannt, was wir machen werden, wenn die Mütze fertig ist. Die Möglichkeiten sind quasi unendlich.
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